Am Sonntag, dem 07. Oktober 2018 eröffnet das Jüdische Museum Creglingen mit der Wechselausstellung „Die Synagoge – Schnittpunkt jüdischen Lebens“ die zweite Sonderausstellung des laufenden Museumsjahres.
Seit Jahrhunderten ist die Synagoge der Ort, an dem für jeden einzelnen gläubigen Menschen jüdischen Glaubens die wichtigsten Phasen in seinem religiösen Leben beginnen.
Im Allgemeinen wird hier der Junge am achten Lebenstag beschnitten und in den Bund mit Abraham aufgenommen, hier liest er zu seinem dreizehnten Geburtstag als Bar Mitzwa zum ersten Mal aus der Thora, und meist schließen hier Mann und Frau die Ehe. Heute können in vielen Synagogen auch die Mädchen mit zwölf Jahren ihre Bat Mitzwa feiern. Darüber hinaus ist die Synagoge der Versammlungsraum der Gemeinde und Stätte des Gebets.
Die von dem Historiker Thomas Ridder konzipierte Ausstellung des Jüdischen Museums Westfalen erläutert Aufgabe und Bedeutung der Synagoge von ihren geschichtlichen Anfängen im Israel der Antike bis in die Gegenwart. Vorgestellt werden der räumliche Aufbau, wichtige Einrichtungsgegenstände sowie die Ämter in der Synagoge. Anhand einzelner Beispiele wird die Architektur dargestellt. Neben mittelalterlichen Synagogen aus Worms und Speyer werden Prachtbauten aus dem 19. und 20. Jahrhundert, aber auch schlichte Gebäude, Landsynagogen und einfache Betstuben in die Darstellung einbezogen.
Im Rahmen dieser Ausstellung wird als Besonderheit auch der Thoravorhang aus der Creglinger Synagoge, der nach Auflösung der Jüdischen Gemeinde nach Stuttgart kam und dort in der Synagoge der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg ausgestellt ist, erstmals seit 80 Jahren wieder in Creglingen zu sehen sein.
Die Ausstellung wird am Sonntag, dem 07. Oktober 2018 um 14:00Uhr im Jüdischen Museum Creglingen eröffnet und bis zum 16. November 2018 zu sehen sein.
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